Bericht von Gerhard Langmann
ETTENDORF/STAINZ. - Die Ausbildung der Kameraden besitzt bei den Freiwilligen Feuerwehren einen hohen Stellenwert. Die Wehren Ettendorf und Rossegg schlossen sich am vergangenen Samstag zusammen, um ihren Mitgliedern auf dem Gelände des Rüsthauses in Ettendorf eine Fortbildung zu ermöglichen. Sie gaben sich dabei sehr anspruchsvoll: Auf dem Programm stand für die insgesamt fünf Gruppen sowohl die Technische Hilfeleistungs- als auch die Branddienstleistungsprüfung.
Bei der Technischen Hilfeleistungsübung treten die Teams 9-Mann-Stärke an. „Es geht um die Erhaltung und Vertiefung der Kenntnisse bei technischen Hilfeleistungen im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall“, stellte ABI Markus Schauer die Schwerpunktsetzung klar. Im theoretischen Teil ging es für die Prüflinge um die Beantwortung von Fragen aus einem umfangreichen Katalog und das exakte Zeigen von außen von zwei Geräten im Einsatzfahrzeug. Der praktische Teil sah die Bergung einer eingeklemmten Person mittel Schere oder Spreizer vor.
Für Hilfeleistungs- und Branddienstleistungsprüfung gleichermaßen gültig: Die Prüfung konnte in den Stufen Bronze, Silber und Gold abgelegt werden. Der Unterschied: Bei Bronze und Silber konnte
die Mannschaft die Positionen frei wählen, im Gold-Bewerb wurden – außer Kommandant und Maschinist – die Positionen zugelost.
Damit der Blick zur Branddienstleistungsprüfung, die in 1 plus 6-Mann-Stärke zu absolvieren war und dem Schwerpunkt Brandbekämpfung folgte. Auch hier mussten zunächst zugeloste Fragen beantwortet
und die Stelle der abgefragten Gerätschaft im Einsatzfahrzeug (jede der beiden Wehren benutzte ihr eigenes Fahrzeug) gezeigt werden. Danach ging es um einen Löschangriff zu einem Holzstapel- bzw.
Scheunenbrand. Alle Schritte wurden vom Bewerterteam ABI Gerhard Glauninger (LFV Steiermark), HBI Stefan Dirnböck (St. Josef), ABI Franz Hutter (BFV Dlbg) und ABI a.D. Franz Kügerl (Wald) genau
beobachtet und nach der Durchführung kommentiert.
Nach gut drei Stunden Anspannung gab es beim Schlussappell nur freudige Gesichter: Alle Prüflinge hatten bestanden. „Zwei Disziplinen am gleichen Tag sind auch für mich eine Premiere“, gratulierte Gerhard Glauninger allen Kameraden und wünschte ihnen auch weiterhin den gezeigten Elan. Bereichskommandant Josef Gaich bezeichnete die Leistungen beim Prüfungseinsatz als sehr gut. „Darauf ist das Wesen der Feuerwehr aufgebaut“, strich er die Zusammenarbeit als wichtigste Voraussetzung im Einsatz heraus. „Wir brauchen euch“, bat er um angepasstes Verhalten in der Corona-belasteten Zeit. Seinen Stolz über das Engagement in der Vorbereitung und den Eifer bei der Prüfung brachte auch ABI Markus Schauer zum Ausdruck.
Stichwort Corona, das es auch bei den Prüfungen zu berücksichtigen galt: So blieben die Helmvisiere auch bei der Namensnennung geschlossen, es gab keinen Händedruck, die Abzeichen mussten selber entnommen werden und das Antreten erfolgte mit gebührendem Abstand.