Bericht von Gerhard Langmann
Es mag schon sein, dass Harry Prünster gesanglich Luft nach oben hatte, der Kontakt zum Publikum klappte am vergangenen Samstag aber vorzüglich. „Ihr seid’s anfoch unschlogboa“, sparte er nicht mit Komplimenten an die Besucher, die gerne mitsangen, mitklatschten und mittrampelten.
Zwei Ebenen waren es, die das Konzert dominierten. Im musikalischen Teil setzten Harry Prünster und seine Freunde Mandy Oberle, Martin Reitmann und Muck Willmann auf schwungvoll-rockige Ohrwürmer aus aller Welt. „Rollin‘ On A River“ von Creedence Clearwater Revival war ebenso zu hören wie „Highway To Hell“ von AC/DC oder „Mamy Blue“ von Ricky Shane. Rechnet man noch den „Herrgott aus Stan“ in Rockversion oder „Stöllt’s meine Ross‘ in Stoll“ als Blues dazu, kommt man auf eine recht hohe Schlagzahl, die – O-Ton Prünster – dem Wein und der Liebe gewidmet war.
Nicht vergessen sollte man die Parodien, die Harry Prünster als Sketches mit Lachgarantie einbaute. Hans Moser (Hydranten als Feuerwehrler mit roter Haube erkannt) kam dabei ebenso treffend zum Zug wie Altkanzler Bruno Kreisky (ein guter Hahn wird nicht fett) oder Helmut Qualtinger (seit wonn gibt’s an rot’n Slivovitz?).
Die zweite Wunderwaffe waren die einmal so beiläufig, dann wieder im Block eingestreuten Witze und Anspielungen. „Des hot goa nix brocht, jetzt bin i deppert wia die Nocht“ qualifizierte er eine AIDS-Behandlung. Und der 93-jährige Autofahrer bei der Verkehrskontrolle: „I muass so schnöll foahn, dass i net vagiss, wo i hinwüll.“ Wird ein Mann mit blauem Auge und blutiger Nase angetroffen. „Sull i Sie hamfian?“ „Na, von duat kimm i grod.“ Auch ein Schilehrer-Markenzeichen: I zohl Alimente in zwölf Lända! Und zum Schluss die Aufforderung an die Taxilenkerin: „Fia mi ins bülligste Puff von Wien!“ „Sie sitz’n drin.“
„Ich liebe die Steiermark“, bekundete Harry Prünster zum Schluss, mit seinem Motorrad oft auch durch die Weststeiermark zu flitzen. Nach zwei Zugaben entließ ihn das Publikum mit „Standing Ovations“.